Dombibliothek

Der Barocksaal der Dombibliothek Freising

Seit der Gründung des Bistums im Jahre 739 gehört zur Domkirche eine Bibliothek, die zuerst wohl im Domkloster untergebracht war. Eines der ersten Bücher war das oberitalienische Valerianus-Evangeliar aus dem 7. Jh. Ein planmäßiger Aufbau der Bibliothek durch eine äußerst aktive Schreibschule setzte mit Bischof Arbeo (764-784) ein. Die überlieferten Schriften liegen heute in der Bayerischen Staatsbibliothek in München. Neben dieser Kapitelsbibliothek bestand eine Hofbibliothek des Fürstbischofs, die seit dem 15. Jahrhundert existierte. 1696 ließ Bischof Johann Franz Eckher von Kapfing diese Bibliothek ordnen.

Als sich die Schäden am Bibliotheksgebäude mehrten, wurde 1732 bis 1734 ein Neubau des Saales durchgeführt, der bis heute unverändert in lichter Festlichkeit erhalten ist und der Bibliothek für Ausstellungen dient. Bei dieser Gelegenheit wurden Kapitels- und Hofbibliothek vereinigt, und die neue "allgemeine Bibliothek" sollte öffentlich zugänglich sein - die erste öffentliche Bibliothek des katholischen Bayern.

Am ursprünglichen Ort am Kreuzgang waren sämtliche Raumreserven erschöpft und für die Verwaltung und Benutzung nur zwei kleine Zimmer vorhanden. 1974 wurden am Domberg bei der Umgestaltung des ehemaligen Knabenseminars zum Diözesanmuseum größere Räume verfügbar. Ein schöner Lesesaal entstand unter Verwendung von Rokokoregalen der Klosterbibliothek Neustift; Verwaltung und die jüngere Literatur wurden dorthin gebracht. 1984 wurden im Gebäude des ehemaligen Domgymnasiums zwei große Magazine hinzugewonnen, und 1994 wurde dieses inzwischen vollständig umgebaute Haus der Dombibliothek als neuer Hauptsitz übergeben, die Räume im Museum wurden aufgegeben. Im Erdgeschoss sind ein Depot des Archivs des Erzbistums und die von der Dombibliothek mitverwaltete Bibliothek des Historischen Vereins Freising untergebracht. Die beiden Obergeschosse dienen der Dombibliothek. Die alten Räume am Kreuzgang sind nach wie vor zugehörig.

Der Barocksaal ist derzeit wegen Sanierungsarbeiten nicht zugänglich.


Die Dombibliothek ist bis auf Weiteres geschlossen!